Francis Bacon (1561 – 1626)

Englischer Philosoph, Advokat und Staatsmann. Bacon wurde 1618 Lordkanzler und Baron von Verulam, 1620/21 Viscount of St. AIbons. Er verlor seine Ämter 1621 wegen einer Bestechungsaffäre. Ziel seiner philosophischen Bemühungen war die »Instauratio Magna«, die große Erneuerung der Philosophie und der Wissenschaften auf der Grundlage »unverfälschter Erfahrung«, in der er die einzig sichere Quelle des Wissens sah. Mit dieser Ablösung der klassischen Methode der Spekulation durch die wissenschaftliche Erfahrung (Empirie) wurde er zum Wegbereiter der Naturwissenschaft und Vorläufer des englischen Empirismus. In seinem »Novum Organum« (1620) beschrieb er ein differenziertes Verfahren der Induktion und entwarf eine systematische Darstellung möglicher Urteilstäuschungen durch Trugbilder (Idole). Bei der Induktion handelt es sich um eine wissenschaftliche Methode, in der - im Gegensatz zur Deduktion - vom (besonderen) Einzelfall auf allgemeine Gesetzmäßigkeiten geschlossen wird. Zweck der Erweiterung der Naturerkenntnisse ist die die Erlernung der Naturbeherrschung und ihre praktische Nutzbarmachung zur Verbesserung der Lebensbedingungen und Vervollkommnung der Kultur.

Siehe auch Wikipedia und Kirchenlexikon
 
 

Inhaltsverzeichnis
Über den Atheismus
Über den Aberglauben
Naturphilosophie und Religion

Über den Atheismus
Ich könnte eher alle Märchen der Heiligenlegende, des Talmud und des Korans glauben, als dass das Weltall unbeseelt sei. Gott hat deshalb auch keine Wunder bewirkt, um den Unglauben zu widerlegen. Oberflächliches Philosophieren freilich verführt den menschlichen Geist zur Gottesleugnung, allein tieferes Eindringen lenkt ihn zur Religion zurück. Denn wenn der Mensch die Geschehnisse ohne Zusammenhang betrachtet, so bleibt er womöglich darin stecken und kommt nicht weiter, wenn er jedoch die ganze Kette erschaut, wie sie untereinander verknüpft und verbunden sind, so kann er gar nicht anders, als zum Glauben an Gott und an eine Vorsehung seine Zuflucht zu nehmen: Ja, selbst die Philosophenschule, nämlich die Schule des Leukippos, Demokrit und Epikur, liefert den besten Gottesbeweis. Denn es ist tausendmal glaubhafter, dass vier bestimmt und für ewige Zeiten angeordnete wandelbare Elemente und eine unwandelbare Kraft keinen Gott brauchen, als dass eine Unzahl unendlich kleiner, ungeordneter Teilchen und Samenkörner diese Ordnung und Schönheit ohne göttlichen Lenker sollten hervorgebracht haben. Niemand leugnet das Dasein Gottes als derjenige, dessen Vorteil es wäre, dass es keinen Gott gäbe. Aus nichts geht deutlicher hervor, dass Gottesleugnung mehr auf der Lippe denn im Herzen der Menschen wohnt, als daraus, dass die Gottesleugner immer von dieser ihrer Ansicht in einer Art und Weise reden, als ob sie innerlich unsicher wären und sich freuten durch die Beipflichtung anderer bestärkt zu werden.

Ja noch mehr, man findet Gottesleugner, die, wie es bei andern Sekten geschieht, bemüht sind, Jünger zu werben, und was das unbegreiflichste ist, es gibt sogar solche, die um des Atheismus willen lieber zu Märtyrern werden als widerrufen wollen. Wenn sie indessen wirklich überzeugt wären, dass so etwas wie ein Gott nicht vorhanden sei, warum verursachen sie sich dann solche Pein? Man beschuldigt den Epikur, dass er, um seinen Ruf zu wahren, heuchelte, als er behauptete, dass es selige Wesen gäbe, die allerdings nur ihrem eigenen Genuss lebten, ohne einen Anteil an der Regierung der Welt zu haben. Darin, sagt man, bequemte er sich nur den Zeitumständen an, obwohl er im geheimen doch glaubte, dass es keinen Gott gäbe. Er wird jedoch zweifellos verleumdet, denn seine Worte sind edel und göttlich:


»Non deos vulgi negare profanum, sed vulgi opiniones diis applicare profanum.«

»Es ist kein Frevel, nicht an die Götter des Pöbels zu glauben, aber es ist Frevel, sie sich nach den Meinungen des Pöbels vorzustellen.«
Diogenes Laertius 10, 123

Plato selbst hätte sich nicht besser ausdrücken können. Obwohl er die Kühnheit besaß zu leugnen, dass die Götter die Welt regierten, wagte Epikur dennoch nicht, ihr Dasein zu verneinen. Die Indianer nennen ihre besonderen Götter mit Namen, obgleich sie keine Bezeichnung für Gott haben: gerade, wie wenn die Antike die Namen Jupiter, Apollo, Mars usw., aber nicht das Wort deus gekannt hätte. Dieses alles beweist, dass selbst jene barbarischen Völker den Gottesbegriff, wenn auch nicht seine Größe und sein Ausmaß, erkannt hatten. Es treten also gegen die Gottesleugner sogar die Wilden im Verein mit den scharfsinnigsten Philosophen auf. Der spekulative Atheist ist selten; etwa ein Diagoras, ein Bion, ein Lukian und einige andere; und dabei scheint ihre Anzahl größer zu sein, als sie in Wirklichkeit ist, weil eben alle, die eine anerkannte Religion oder einen Aberglauben anfechten, von der feindlichen Seite mit dem Namen Gottesleugner gebrandmarkt werden. Allein die eigentlichen Atheisten sind die Heuchler, die sich immerwährend völlig gefühllos mit dem Heiligen befassen, bis sie schließlich ganz abgebrüht sind. Atheismus entsteht infolge mannigfacher Spaltung in Glaubenssachen, denn eine einzige Hauptspaltung verstärkt den Eifer auf beiden Seiten, während eine Vielzahl der Gottesleugnung den Platz bereitet. Eine weitere Ursache liegt in dem anstößigen Leben der Geistlichkeit, wenn es damit so weit gekommen ist, wie St. Bernhard sagt:

»Non est jam dicere, ut populus, sic sacerdos; quia nec sic populus, ut sacerdos.«
»Man kann nicht mehr sagen: wie das Volk, so die Priester, weil das Volk nicht einmal so schlimm ist wie die Priester.«

St. Bernhard (?), Sermones ad Pastores

Eine dritte liegt in der Angewohnheit, in heiligen Dingen lästerlich zu scherzen und zu spotten, wodurch mit der Zeit die Ehrfurcht vor der Religion vernichtet wird, schließlich in Zeiten der Gelehrsamkeit, die besonders mir Frieden und Wohlstand verbunden sind. Denn Unglück und Widerwärtigkeiten führen den Sinn der Menschen mehr zur Frömmigkeit. Wer das Dasein Gottes leugnet, zerstört den Adel der Menschheit. Denn wahrlich, der Mensch ist dem Leibe nach dem Tiere verwandt; ist er aber nicht dem Geiste nach Gott verwandt, so bleibt er ein gemeines und unedles Geschöpf. Ebenfalls wird die Seelengröße und der Glaube an die Veredlung des menschlichen Wesens zerstört. Das Beispiel des Hundes zeigt, welcher Edelsinn und Mut ihn beseelt, wenn er vom Menschen erzogen wird, der für ihn die Stelle eines Gottes oder einer »melior natura« [Ovid, Metamorphosen 1,21: »Eine bessere Natur.«] vertritt. Einen solchen Mut würde dieses Tier offenbar nicht erreichen ohne das Vertrauen auf ein höheres Wesen als es selbst. So gewinnt auch der Mensch, wenn er sich dem göttlichen Schutz anheimstellt und sich seiner Gnade versichert, eine Stärke und einen Glauben, deren die Menschennatur an sich nicht fähig wäre. Wie also Gottesleugnung in jeglicher Beziehung verabscheuungswürdig ist, so auch darin, daß sie die menschliche Natur der Mittel beraubt, sich über die menschlichen Gebrechen zu erheben.
Aus: Francis Bacon, Essays oder praktische und moralische Ratschläge
Übersetzung von Elisabeth Schücking, herausgegeben von Levin L. Schücking
Reclams Universalbibliothek Nr. 8358 (S.53-56)
Veröffentlichung auf Philos-Website mit freundlicher Erlaubnis des Reclam Verlages

Über den Aberglauben
Es wäre weit besser, überhaupt keine Vorstellung von Gott zu haben als eine, die seiner unwürdig ist. Das erstere hieße Unglaube, aber das andere Beschimpfung. Aberglaube ist nämlich in Wahrheit eine Erniedrigung der Gottheit. Plutarch äußert sich treffend zu diesem Gegenstand. »Gewiss«, sagt er, »wäre es mir bedeutend lieber, wenn viele Leute behaupteten, es gäbe gar keinen solchen Menschen wie Plutarch, als dass sie erzählten, es gäbe einen gewissen Plutarch, der seine Kinder zu verzehren pflegte, sobald sie geboren wären«, was die Dichter dem Saturn nachsagen. Wie aber die Beschimpfung um so größer ist, weil sie sich gegen Gott richtet, so ist die daraus entstehende Gefahr auch um so größer für den Menschen. Dem Atheisten bleiben noch Verstand, Philosophie, natürliches Gefühl, Recht und Achtung auf den guten Namen, welche allesamt als Führer zu einem äußerlich sittlichen Wandel dienen können, wenn auch die Religion fehlt. Der Aberglaube aber bringt sie alle zum Schweigen und beherrscht allein und unumschränkt die menschlichen Gemüter. Deshalb hat der Atheismus auch niemals Unruhen in Staaten zuwege gebracht, denn er macht den Menschen auf sich selber bedacht, weil er nicht über sich hinaussieht. Auch erweisen sich die zur Gottesleugnung neigenden Zeitalter (wie dasjenige des Kaisers Augustus) als gesittete Zeiten. Dagegen hat der Aberglaube den Sturz manches Staates herbeigeführt, weil er ein »primum mobile«, eine neue Urkraft darstellt, die verheerend den ganzen Staatskörper überfällt.

Beim Aberglauben gibt das Volk den Ton an, und in diesem Punkte folgen Weise den Toren nach, und in verkehrter Reihenfolge passen sich die Vernunftgründe hinterher der Praxis an. Einige Prälaten auf der Kirchenversammlung von Trient, wo die Lehre der Scholastik Triumphe feierte, erklärten treffend, die Scholastiker machten es wie die Sternkundigen, die exzentrische Kreise, Epizyklen und ähnliche Gestaltungen der Himmelsbahnen erdichteten, um den Naturerscheinungen gerecht zu werden, obschon sie wüßten, daß dergleichen Dinge nicht vorhanden seien; und ebenso hätten die Scholastiker eine Anzahl spitzfindiger und verwickelter Lehrsätze ersonnen, um die Praxis der Kirche zu retten. Die Ursachen des Aberglaubens sind: gefällige und den Sinnen schmeichelnde Kirchengebräuche und Gepränge; Übermaß an äußerlicher und scheinheiliger Frömmigkeit; übertriebene Ehrfurcht vor Überlieferungen, die die Kirche nur belasten; die dem eigenen Ehrgeiz und Gewinnstreben dienenden Kunstgriffe der vornehmen Geistlichkeit; die übergroße Begünstigung frommer Einfalt, dem Tor zu sonderbaren Neuerungen; das Bestreben, göttliche Dinge aus menschlichen Gesichtspunkten zu erklären, was nur Verwirrung von Begriffen hervorruft, und schließlich barbarische, namentlich mit Elend und Ungemach verbundene Zeitalter.

Der unverschleierte Aberglaube ist abstoßend; denn wie es die Hässlichkeit eines Affen erhöht, dass er dem Menschen so ähnlich sieht, ebenso macht auch die Ähnlichkeit mit der Religion den Aberglauben um so abstoßender, und wie sich nahrhafte Speisen in kleine Würmer verwandeln, so verkehren sich gute Sitten und kirchliche Einrichtungen in eine Menge inhaltloser Bräuche. Es verfällt aber gar mancher erst recht in Aberglauben in dem Bestreben, den Aberglauben zu meiden; er entfernt sich dann nämlich allzuweit von den früher aufgenommenen abergläubischen Vorstellungen. Man hüte sich daher, dass nicht, wie bei schlechten Abführmitteln, das Gute gleichzeitig mit dem Schlechten ausgeschieden wird, wie es meistenteils geschieht, wo die Menge den Reformator spielt.

Aus: Francis Bacon, Essays oder praktische und moralische Ratschläge
Übersetzung von Elisabeth Schücking, herausgegeben von Levin L. Schücking
Reclams Universalbibliothek Nr. 8358 (S.57-59)
Veröffentlichung auf Philos-Website mit freundlicher Erlaubnis des Reclam Verlages


Naturphilosophie und Religion
Es darf nicht übersehen werden, dass die Naturphilosophie zu allen Zeiten einen listigen und zähen Gegner in dem Aberglauben und blinden und maßlosen Religionseifer gehabt hat. Schon bei den Griechen sieht man, wie die, welche zuerst die natürlichen Ursachen des Blitzes und der Stürme den daran nicht gewöhnten Ohren der Menschen predigten, deshalb des Unrechts gegen die Götter beschuldigt worden sind. Nicht viel besser sind von einigen alten christlichen Kirchenvätern Die behandelt worden, welche auf Grund der sichersten Beweise, denen heute kein vernünftiger Mensch sich entgegenstellt, die Erde für eine Kugel erklärt und deshalb Gegenfüssler angenommen haben. Ja, wie die Sachen stehn, ist die Be-sprechung der Natur durch die Schriften und das Verfahren der scholastischen Theologen jetzt noch schwieriger und gefährlicher geworden. Indem sie die Theologie zur Verstärkung ihrer Macht geordnet und zu einer Wissenschaft gestaltet haben, ist zugleich die kampflustige und dornige Aristotelische Philosophie mit dem religiösen Inhalt mehr als recht vermengt worden.

Dahin zielen, wenn auch in andrer Weise, sogar die Arbeiten Derer, welche sich nicht scheuen, die Wahrheit der christlichen Religion aus den Prinzipien und Aussprüchen der Philosophen herzuleiten oder dadurch zu bestätigen. Sie feierten die Hochzeit des Glaubens und der sinnlichen Wahrnehmung als eine rechtmässige mit vieler Pracht und Herrlichkeit und erfreuten die Geister durch ein angenehmes Wechseln in den Gegenständen; aber in Wahrheit vermischten sie Göttliches mit Menschlichem, was sich nicht verträgt. In diesen Mixturen von Theologie und Philosophie wird nur das jetzt in der Philosophie Geltende zugelassen und alles Neue, auch wenn es besser ist, abgewiesen und vertilgt.

So zeigt sich, dass der Zugang zu einer verbesserten Philosophie durch die Thorheit einzelner Theologen beinah ganz versperrt worden ist. Andere befürchten in ihrer Einfalt, dass eine tiefere Erforschung der Natur über die erlaubte Grenze der Mässigung hinausgehe; sie beziehen und verdrehen das, was über die göttlichen Mysterien in der heiligen Schrift gegen Die, welche in den göttlichen Geheimnissen wühlen gesagt ist, auf das Verborgene in der Natur, wofür doch kein Verbot besteht. Andere überlegen und bedenken in pfiffiger Weise, dass, wenn die mittleren Sätze nicht gekannt sind, das Einzelne leichter auf die göttliche Führung und Zucht im vermeintlichen Interesse der Religion zurückgeführt werden könne. Aber das heisst so viel, als Gott durch die Lüge gefällig sein. Andere fürchten das Beispiel, und dass die Bewegungen und Veränderungen in der Philosophie sich auch auf die Religion ausdehnen und erst da enden möchten. Andere endlich besorgen, es möchte bei der Naturforschung etwas entdeckt werden, was die Religion namentlich bei den Ungelehrten umstürzen öder schwächen könnte.

Allein diese beiden letzten Besorgnisse schmecken nach irdischer Weisheit. Man vertraut in den Winkeln seines Geistes und in seinen geheimsten Gedanken nicht der Festigkeit des Glaubens und der Herrschaft der Religion über die Sinne, sondern glaubt und fürchtet, dass durch die Erforschung der Wahrheit in den natürlichen Dingen der Religion Gefahr drohen könne. Wer die Sache aber wohl überlegt, der sieht, dass die Naturphilosophie nächst dem Worte Gottes das beste Mittel gegen den Aberglauben und das erprobteste Stärkungsmittel für den Glauben ist. Deshalb wird sie mit Recht der Religion als ihre treueste Magd beigegeben; jene offenbart den Willen Gottes, diese seine Macht. Denn Jener sprach die Wahrheit, der da sagte: »Ihr irrt, wenn ihr die Schriften und die Macht Gottes nicht kennt.« Er mischte und vereinigte durch ein besonderes Band die Verkündung des Willens und das Nachdenken über die Macht.

Man kann sich deshalb nicht wundern, wenn das Anwachsen der Naturphilosophie ins Stocken kommt, da die Religion, welche das Meiste über die Gemüter der Menschen vermag, durch die Thorheit und den blinden Eifer Einiger auf die Seite der Gegner übergetreten und fortgerissen worden ist. [...]


Den Anfang muss man aber mit Gott machen; denn das, was in dieser Sache unternommen wird, muss wegen seiner ausgezeichnet guten Natur offenbar von Gott kommen, der der Urheber des Guten und der Vater des Lichtes ist. Bei göttlichen Werken hat aber selbst der kleinste Anfang ein glückliches Ende. Und was von dem Geistigen gesagt ist: »Das Reich Gottes kommt nicht von äusserlichen Dingen«, das gilt auch für jedes grössere Werk der göttlichen Vorsehung; Alles schreitet ohne Lärm und Geräusch ruhig vorwärts, und die Sache ist schon in voller Wirksamkeit, ehe die Menschen glauben und merken, dass sie wirkt. Auch ist die Prophezeihung Daniel's über die letzten Zeiten der Welt nicht zu übersehen: Viele werden vorübergehen, und vielerlei Art wird die Wissenschaft sein. Sie lehrt und deutet klar an, es sei bestimmt, d.h. von der Vorsehung, dass die Durchwanderung der Welt, die nach sovielen langen Seereisen beinah erreicht ist oder wenigstens nahe bevorsteht, und die Vermehrung der Wissenschaften in dasselbe Zeitalter fallen werden. [...]

Aber im Allgemeinen vermögen nur Gott, welcher die Formen geschaffen und den Dingen eingegeben hat, und vielleicht die Engel und höheren Geister diese Formen durch bejahende Fälle unmittelbar gleich bei dem Beginn der Betrachtung zu erkennen; aber die menschliche Kraft übersteigt es. Der Mensch kann zunächst nur durch die verneinenden Fälle vorwärts kommen und erst zuletzt mit den bejahenden schliessen, nachdem alles Ungehörige ausgeschlossen worden ist.

Aus : Francis Bacon : Erneuerung der Wissenschaften, Neues Organon, Erstes Buch, S. 145-148, 153-154, 257f.
Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie von Platon bis Nietzsche
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