Simon Dach (1605 -1659)

  Deutscher Dichter, der seit 1639 als Professor für Poesie an der Universität in Königsberg lehrte. In Dachs Gedichten, die teilweise von Heinrich Albert vertont wurden, schwingt ein Ton sanfter Schwermut. Das Lied »Ännchen von Tharau« ist vermutlich von ihm gedichtet worden.

Siehe auch Wikipedia , Heiligenlexikon und Kirchenlexikon

Das große Licht
Die wir in Todesschatten
so lang gesessen sind
und nicht Erleuchtung hatten,
in Gottes Sachen blind,
und konnten nichts verstehen,
nicht Gnade noch Gericht:
sehn über uns aufgehen
anjetzt ein großes Licht.

Ein Licht, dadurch wir schauen
in Gottes Herz hinein,
daß er in Zuvertrauen
der Unsere will sein;
ein Licht, das heftig brennet
in unser Fleisch und Blut,
daß sich der Mensch erkennet,
und was für Sünd er tut;

Ein Licht, das plötzlich fähret
tief in der Gräber Nacht
und uns den Tod verkläret
mit aller seiner Macht,
das uns vor Augen malet,
wie nichts sei Welt und Zeit,
und wie vor allem strahlet
der Glanz der Ewigkeit
.S.357
Aus: Otto Karrer, Jahrbuch der Seele . Aus der Weisheit der christlichen Jahrhunderte. Verlag Ars Sacra Josef Müller München