Adolf Hitler (1889 - 1945 Selbstmord)
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In Österreich (Braunau am Inn) geborener und aufgewachsener nationalsozialistischer Diktator, der als »Führer« Deutschlands in den Jahren 1933 – 1945 dem Traum von einem »Deutschen Reich« ein furchtbares und heilsames Ende bereitete, das einen fruchtbaren demokratischen Neuanfang Deutschlands ermöglichte. In den Jahren 1907 – 1913 lebte Hitler in Wien. Nach dem Scheitern zweier Aufnahmeversuche in die Kunstakademie führte er dort ein unstetes Leben. In Wien bildete sich er die Grundzüge seiner Weltanschauung: ein mystischer pseudo-religiöser Antisemitismus und die Vorstellung einer völkischen »Reinigung«. 1913 siedelte er nach München um. Bei Kriegsausbruch 1914 meldete er sich freiwillig; er gehörte als Meldegänger einem bayrischen Freiwilligenregiment, in dem er mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde. 1919 wurde er Mitglied der antisemitischen »Deutschen Arbeiter-Partei« in München, die er 1928 in NSDAP umbenannte. 1923 Putschversuch in München, 1924 Festungshaft in Landsberg (»Mein Kampf«). 30.1.1933 Reichskanzler. Auflösung der Parteien (Ermächtigungsgesetz). 30.6.1934 Unterdrückung der »Röhm-Revolte«; 1934 nach Hindenburgs Tod »Führer und Reichskanzler«. Gleichschaltung des gesamten politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens im »totalitären Führerstaat«; rücksichtsloser Terror gegen jede Art von Opposition (Konzentrationslager); Beginn des Kampfes gegen die Kirchen und der Durchführung der national-sozialistischen Rassenlehre (Nürnberger Gesetze), die am 10.11.1938 in der sogenannten »Kristallnacht« zu einem Judenprogrom im ganzen Reich führten. Seine agressive Außenpolitik gipfelte 1938 im Anschluss Österreichs und des Sudetenlandes (Münchener Abkommen) sowie 1939 nach Abschluss des Stalin-Hitler-Paktes im Angriff auf Polen, der den 2. Weltkrieg auslöste. Heil Hitler! Die militärischen Erfolge zu Beginn des Krieges (1939/40, »Blitzkriege«), auf deren strategische Planung er starken Einfluss genommen hatte, bestärkten ihn in dem Glauben an seine militärischen Führungsfähigkeiten. Nach dem deutschen Angriff auf die UdSSR (Juni 1941) übernahm er selbst den Oberbefehl der Wehrmacht. Mit dem »Nacht-und-Nebel-Erlass« und dem »Kommissarbefehl« steigerte Hitler die Unterdrückungspolitik in den besetzten Gebieten und leitete 1942 mit der »Endlösung der Judenfrage« ein Genozid an den europäischen Juden ein (Höhepunkt 1943—44). Nach der Wende des Krieges zuungunsten Deutschlands Landung in der Normandie, Schlacht von Stalingrad) löste sich er von allen bis dahin noch gültigen Begrenzungen seiner Macht: 1942 ließ er sich zum obersten Gerichtsherrn ermächtigen; er stützte sich neben Heinrich Himmler und Josephl Goebbels immer stärker auf Martin Bormann. Am 20. 7. 1944 schlug ein Staatsstreich gegen ihn fehl (Widerstandsbewegung). Seine Isolation im »Führerhauptquartier« führte insbesondere 1944/45 zur Entstehung rivalisierender Machtapparate. — Kurz vor der Einnahme Berlins nahm sich Hitler zusammen mit Eva Braun, die er am Tag zuvor geheiratet hatte, im Bunker der Reichskanzlei das Leben. Vor seinem Suizid, auf dem ihn Magda, Joseph Goebbels und ihre Kinder zwei Tage später nachfolgten, diktierte er seiner Privatsekretärin Traudl Junge zwei Testamente, ein weltliches Testament, das u. a. die Erbfolge in seinem persönlichen Nachlass regelte und ein politisches Testament, indem er die Nachfolgregierung bestimmte und
diese u. a. »zum unbarmherzigen Widerstand gegen den Weltvergifter aller Völker, das internationale Judentum.« aufrief (Vollständiger Originaltext). Die sterblichen Überreste Hitlers umd Eva Brauns wurden vollständig verbrannt, so dass wohl für immer mit absoluter Sicherheit ungeklärt bleiben muss, ob in Hitler großväterlichseits jüdisches Blut floss oder nicht. Siehe bei Hitlers Familie , Hitlers Vater. , Dichte Inzucht , verliebte Nichte. Hitlers restliche Vasallen erhielten in den Nürnbergerprozessen ihre gerechten Strafen. Siehe auch Wikipedia |
Inhaltsverzeichnis
Die Konfessionen haben keine Zukunft mehr
Es kann nicht zwei auserwählte Völker geben
Gott ist Hitler selbst
Mystiker und Prophet einer neuen Menschheit?
Der Mensch ist der werdende Gott
Züchtung des Übermenschen durch ein Ausleseverfahren?
>> Hans Küng: Der fatale Antisemitismus eines Katholiken: Adolf Hitler
>> Johann Wolfgang von Goethe: Das Dämonische
Christus
Die
Konfessionen haben keine Zukunft mehr.
»Mit den Konfessionen, ob nun diese oder jene: das ist alles gleich. Das
hat keine Zukunft mehr. Für die Deutschen jedenfalls nicht. Der Faschismus mag in Gottes Namen seinen Frieden mit der Kirche machen. Ich werde das auch
tun. Warum nicht? Das wird mich nicht abhalten, mit Stumpf und Stiel, mit allen
seinen Wurzeln und Fasern das Christentum in Deutschland auszurotten. Die Italiener
sind naiv, sie können Heiden sein und Christen zu gleicher Zeit. Italiener
und Franzosen, wenn man sie auf dem Lande sieht, sind Heiden. Ihr Christentum
geht nicht durch die Haut durch. Aber der Deutsche ist anders. Er will seine
Sache mit Ernst treiben. Entweder ist er Christ oder Heide. Beides zusammen
kann er nicht sein. Übrigens, der Mussolini wird aus seinen Faschisten immer noch keine Heiden machen. Für die ist es gleich, ob sie Heiden sind
oder Christen. Für unser Volk aber ist es entscheidend, ob sie den jüdischen
Christenglauben und seine weichliche Mitleidsmoral haben oder einen starken,
heldenhaften Glauben an Gott in der Natur, an Gott im eigenen Volke, an Gott
im eigenen Schicksal, im eigenen Blute.« S.50
Es
kann nicht zwei auserwählte Völker geben.
»Es kann nicht zwei auserwählte Völker
geben. Wir sind das Volk Gottes. Besagt das nicht alles?« Das sei
doch wohl mehr als Symbol aufzufassen. »Nein, es ist die einfältige
Wirklichkeit, an der nicht herumzudeuten ist. Zwei Welten stehen einander gegenüber!
Der Gottesmensch und der Satansmensch! Der Jude ist der Gegenmensch, der Antimensch.
Der Jude ist das Geschöpf eines anderen Gottes. Er muss einer anderen
Wurzel des menschlichen Stammes entwachsen sein. Der Arier und der Jude, stelle
ich sie einander gegenüber und nenne den einen Menschen, so muss ich
den anderen anders nennen. Sie sind so weit von einander wie das Tier vom Menschen.
Nicht dass ich den Juden ein Tier nenne. Er steht dem Tier viel ferner
als wir Arier. Es ist ein naturfremdes und naturfernes Wesen.«
Hitler wollte noch etwas sagen. Aber es war, als versagte ihm in der Fülle
der ihn überstürzenden Gesichte die Sprache. Sein Gesicht war krampfhaft
verzerrt. Er knackte in der Erregung mit den Fingern. »Hier lernen wir
nie aus«, stammelte er noch. S.227f.
Gott
ist Hitler selbst.
Ein katholischer Geistlicher und ein jüdischer Rabbi müssen im Konzentrationslager die Latrine ausräumen. Bis an die Hüften im Dreck stehend, werden
sie vom wachthabenden SS.-Mann angepöbelt, wo nun ihr Gott sei. Der Priester
antwortet: »Wo Gott ist, das wissen wir nicht. Aber wer ihn sucht, der
findet ihn.« Der Rabbi aber spricht: »Gott ist hier. Gott ist auch
hier.«
Wo aber ist der Gott, den Hitler manchesmal in seinen Reden anspricht, den er
Vorsehung und Allmächtigen nennt? Gott ist der schöne
Mensch, der Gottmensch, der als Bildwerk in den Ordensburgen steht. Gott ist Hitler selbst. S.229
Mystiker
und Prophet einer neuen Menschheit?
Weltwende sei nun, das war ein Thema, das immer wieder in seinen Gesprächen
anklang. Eine von uns Nichtwissenden in ihrem Ausmaß gar nicht zu erfassende
Umwälzung des ganzen Lebens. Hitler sprach dann wie ein Seher und Eingeweihter.
Es war eine biologische Mystik, oder soll man sagen eine mystische Biologie,
die da, Fundament seiner Eingebungen bildete. »Der Irrweg des Geistes«
erschien als der eigentliche Abfall des Menschen von seiner göttlichen
Berufung. »Magisch sichtig« zu werden, das schien ihm als das Ziel
einer menschlichen Fortentwicklung. Er selbst fühlte sich bereits an der
Schwelle dieses magischen Wissens, und schrieb ihm seine Erfolge und seine künftige
Bedeutung zu. Da hatte ein Münchener Gelehrter neben fachwissenschaftlichen
Büchern ein paar merkwürdige Sachen geschrieben über Urwelt,
Sage und Menschheit, über die Traumsichtigkeit der früheren Menschheit,
über eine Erkenntnisform und eine uns übernatürliche Macht über
die rationalen Naturgesetze. Da gab es das Auge des Zyklopen, das Scheitelauge
mitten auf dem Haupt, das jetzt zur Zirbeldrüse verkümmerte Organ
einer magischen Einfühlung in das All. Solche Ideen faszinierten Hitler. Er liebte es zu Zeiten, sich damit leidenschaftlich zu beschäftigen. Er
sah sein eigenes, wundersames Leben als eine Bestätigung verborgener Kräfte.
Er steigerte den Sinn seiner Berufung zu der übermenschlichen Aufgabe,
der Menschheit die Wiedergeburt zu einer neuen Gestalt zu verkünden.
Der Mensch befände sich in einer ungeheuren Wandlung. Buchstäblich,
über Jahrtausende hinweg vollziehe sich ein Umwandlungsprozess mit
ihm, verkündete er. Die solare Periode des Menschen neige sich ihrem Ende
zu. In ersten großen Menschengestalten einer neuen Art künde sich
das Kommende heute schon an. Wie sich nach der unvergänglichen Weisheit
der alten nordischen Völker die Welt immer wieder verjüngen müsse,
indem das Alte mit seinen Göttern untergehe, wie die Wendepunkte der Sonne
ihnen als Sinnbild des Lebensrhythmus galten, nicht in der graden Linie eines
ewigen Fortschritts, sondern in der Spirallinie, so wende sich nun der Mensch
scheinbar zurück, um sich wiederum eine Stufe höher zu heben.
Glaubte Hitler so etwas? War es nicht nur eine Art Propaganda, mit der er sich
in gewissen Kreisen Ansehen und Anhänger schuf? Es waren einige wenige,
es waren meist Frauen, in deren Kreis er sich so zu äußern pflegte.
Vielleicht nur deswegen, weil seine rauhen politischen Kampfgenossen für
solche Weisheit nur Spott übrig gehabt hätten. Aber wie kam dieser
Revolutionär und Propagandist überhaupt zu solchen Ideen? Vielleicht
war dies die weiße Magie, von der jene warnende Frau gesprochen hatte.
Aber vielleicht glaubte Hitler doch daran. Er ist imstande, das Widerspruchsvollste
zu verbinden. Eins ist gewiss: Hitler ist Prophet. Weit über die Bedeutung
eines Politikers strebt er in die Gefilde eines übermenschlichen Daseins
als der Prophet einer neuen Menschheit. S.229f.
Der
Mensch ist der werdende Gott.
»Die Schöpfung ist nicht am Ende, wenigstens was dieses Lebewesen
Mensch anlangt. Der Mensch steht biologisch gesehen deutlich an einem Scheidepunkt.
Eine neue Menschenspielart beginnt sich abzuzeichnen. Durchaus im naturwissenschaftlichen
Sinne einer Mutation. Die alte bisherige Gattung Mensch gerät damit unweigerlich
in das biologische Stadium der Verkümmerung. Der Altmensch wird sein Leben
nur noch in Kümmerformen fristen. Die ganze Schöpferkraft aber wird
sich in der neuen Menschenspielart konzentrieren. Die beiden Spielarten werden
sich sehr schnell von einander fort in entgegengesetzter Richtung entwickeln.
Die eine wird unter den Menschen heruntersinken, die andere wird weit über
den heutigen Menschen hinaussteigen. Gottmensch und Massentier
möchte ich die beiden Spielarten nennen.«
Ich erwiderte, dass das sehr an Nietzsche und seinen Übermenschen erinnere.
Aber ich hätte das bisher im geistig übertragenen Sinne aufgefasst.
»Ja, der Mensch ist etwas, das überwunden werden
muss. Nietzsche hat davon auf seine Weise allerdings bereits
etwas gewußt. Er hat den Übermenschen sogar schon
als eine biologisch neue Spielart gesehen. Obwohl das bei ihm noch schwankt.
Der Mensch wird Gott, das ist der einfache Sinn. Der Mensch
ist der werdende Gott. Der Mensch muss über seine Grenzen ewig
hinausstreben. Sobald er beharrt und sich abschließt, verkümmert
er und sinkt unter die Schwelle des Menschentums herunter. Er wird zum Halbtier.
Götter und Tiere, so steht die Welt heute vor uns. Und wie elementar einfach
wird alles. Es ist immer dieselbe Entscheidung, ob ich in der Politik meine
Entschlüsse zu fassen habe, ob ich unseren sozialen Körper neu ordne.
Was sich von der Bewegung abschließt, was beharren will, was an Altem
hängt, das verkümmert und ist bestimmt, herabzusinken. Was aber die
Urstimme des Menschen hört, was sich der ewigen Bewegung weiht, das trägt
die Berufung zu einem neuen Menschentum. Verstehen Sie nun die Tiefe unserer
nationalsozialistischen Bewegung? Kann es etwas geben, das größer
und umfassender ist? Wer den Nationalsozialismus nur als
politische Bewegung versteht, weiß fast nichts von ihm. Er ist mehr noch
als Religion: er ist der Wille zur neuen Menschenschöpfung. S.231f.
Züchtung
des Übermenschen durch ein Ausleseverfahren?
Jetzt begriffe ich erst den tieferen Sinn seines Sozialismus. Er sei die Vorwegnahme
einer Scheidung zwischen den neuen Herrenmenschen und
den Herdenmenschen. Der neue Massenmensch sei die politische Vorform
jener, von Hitler genannten Verkümmerungsform des Menschen.
Hitler bejahte. »Politik ist buchstäblich heute die Form des Schicksals.
Glauben Sie nicht, dass man diesen Prozess der Auslese durch politische
Mittel beschleunigen kann?«
Züchten könne man den Übermenschen
bestimmt nicht, erwiderte ich. Aber was heiße
denn streng genommen züchten. Nichts anderes als auslesen. Wir Landwirte täten schließlich nur dies eine. Wenn eine Spielart
da sei, sie vor dem Untergang bewahren, sie durch planmäßige
Auslese befestigen, den natürlichen Vorgang beschleunigen, oder,
wie man wissenschaftlich sagen würde, die homozygote Plusvariante herausfinden
und vermehren, — das sei schließlich züchten, und ich könnte
mir denken, dass eine gewisse politische Ordnung für den Menschen
ein Ausleseverfahren ermöglichen würde.
»Gerade das ist es«, fiel Hitler lebhaft ein. »Sie drücken
das richtig aus. Die Politik ist heute, ohne biologische Begründung und
ohne biologische Ziele völlig blind. Nur der Nationalsozialismus hat die
volle Erkenntnis der notwendigen Aufgaben. Meine Politik ist nicht im landläufigen
Sinne eine nationale Politik. Ihre Maßstäbe und Ziele nimmt sie von
einer allseitigen und umfassenden Erkenntnis vom Wesen des Lebens.«
»Aber Sie können der Natur nur helfen, ihren Weg abkürzen, wenn
sie Ihnen die neue Spielart freiwillig beschert. Es ist dem Züchter bisher
nur in wenigen Fällen mehr gelungen als Mutationen zu entwickeln, das heißt
sie zu erzeugen.«
»Der neue Mensch lebt unter uns. Er ist da!«
rief Hitler triumphierend. »Genügt Ihnen das? Ich sage ein Geheimnis. Ich sah den neuen Menschen, furchtlos und grausam. Ich erschrak vor ihm.«
S.232f.
Aus: Hermann Rauschning : Gespräche mit Hitler
Europa –Verlag, Wien-Zürich-New York