Johannes der Evangelist ( um 100 n.Chr.)

 
Galiläischer Fischer, Sohn des Zebedäus, Bruder des Jakobus, (Mk. 1,19f), der einer der »12 Apostel« und mit seinem Bruder und Petrus der engste Vertraute Jesu (Mk. 5,37ff. u.a) gewesen sein soll. Nach der Überlieferung war er der »Lieblingsjünger« (Joh. 13,23) Jesu. Johannes soll nach Ephesos übergesiedelt, das Martyrium erlitten, vermutlich aber unter Trajan auf der Insel Patmos verstorben sein. Johannes werden das Johannes-Evangelium, die Johannes-Briefe und (fälschlicherweise) die Apokalypse zugeschrieben. — Heiliger (Tag: 27. 12.).

Das
Johannes-Evangelium ist das 4. Evangelium im Neuen Testament und ist nach altkirchlicher Lehre vom Apostel Johannes verfasst. Tatsächlich stammt es aber nach bibelwissenschaftlicher Forschung vermutlich aus dem syrischen Raum. Der Autor war kein Augenzeuge, da er schriftliche Quellen benutzte. Sein Bericht über die Geschichte Jesu weicht vielfach von dem der Synoptiker ab, ebenso wird seine Lehre nach Form und Inhalt anders beschrieben. Jesus spricht nur über wenige Themen, die um das Wesen seiner Person kreisen. Im Unterschied zum übrigen Neuen Testament ist vom Weltbild der Apokalyptik nicht die Rede. Das Gericht ist mir dem Kommen Jesu bereits eingetreten und vollzieht sich in der Welt, im Kampf zwischen Glauben und Unglauben, Wahrheit und Lüge. Sprache und Gedanken des Evangeliums berühren sich vielfach mit seiner hellenistisch-orientalischer Umwelt.

Siehe auch Wikipedia und Heiligenlexikon

Inhaltsverzeichnis
Im Anfang war das Wort
Niemand hat Gott je gesehen
Gott ist Geist
Gott ist Licht
Gott ist Liebe

Im Anfang war das Wort (Logos)
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
Dasselbe war im Anfang bei Gott.
Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.

In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht begriffen
.
Aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers mit Apokryphen in der revidierten Fassung von 1984 (Joh 1, 1-5)
Deutsche Bibelgesellschaft

Geschrieben steht: 'Im Anfang war das Wort!'
Hier stock' ich schon! Wer hilft mir weiter fort?
Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen,
Ich muß es anders übersetzen,
Wenn ich vom Geiste recht erleuchtet bin.
Geschrieben steht:
Im Anfang war der Sinn.
Bedenke wohl die erste Zeile,
Daß deine Feder sich nicht übereile!
Ist es der Sinn, der alles wirkt und schafft?
Es sollte stehn:
Im Anfang war die Kraft!
Doch, auch indem ich dieses niederschreibe
Schon warnt mich was, daß ich dabei nicht bleibe.
Mir hilft der Geist! Auf einmal seh' ich Rat
Und schreibe getrost:
Im Anfang war die Tat!
Aus: Johann Wolfgang Goethe, Faust. Der Tragödie erster und zweiter Teil (S.41)
Veröffentlicht als Diogenes Taschenbuch 20439

Niemand hat Gott je gesehen
Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat es uns verkündigt.
Aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers mit Apokryphen in der revidierten Fassung von 1984 (Joh 1, 18)
Deutsche Bibelgesellschaft

Gott ist Geist
Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.
Aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers mit Apokryphen in der revidierten Fassung von 1984 (Joh 4, 24)
Deutsche Bibelgesellschaft

Gott ist Licht
Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis.
Aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers mit Apokryphen in der revidierten Fassung von 1984 (1. Johannesbrief 1, 5)
Deutsche Bibelgesellschaft


Das ist aber das Gericht, dass das
Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse.

Wer Böses tut, der hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden.

Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sin
d.

Aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers mit Apokryphen in der revidierten Fassung von 1984 (Joh 3, 19-21)
Deutsche Bibelgesellschaft

Gott ist Liebe
Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.

Aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers mit Apokryphen in der revidierten Fassung von 1984 (1. Johannesbrief 4, 16)
Deutsche Bibelgesellschaft