Charles Haddon Spurgeon (1834 - 1892)

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Das Werk des Pfarrers ist Christi Werk
Das Kreuz ist das Siegeszeichen

Das Werk des Pfarrers ist Christi Werk
Es ist ein sehr köstliches Ding, zu fühlen, dass alles Werk, was wir tun, Jesu Christi Werk ist und dass es nicht halb so sehr unser ist als sein. Die Schafe, die wir zu weiden haben, sind seine Schafe; die Seelen, die wir zu ihm zu führen haben, wurden mit seinem Blut erkauft, das geistliche Haus, das erbaut werden soll, ist seine Wohnung. Es ist alles sein.

Ich freue mich, für meinen Herrn und Meister zu arbeiten, weil ich eine gesegnete Gemeinschaft mit ihm fühle.

Das ist nicht meine Sonntagsschule, es ist die meines Herrn
und er sagt: »Weide meine Lämmer«.

Es ist nicht meine Kirche, sondern seine,
und er ruft: »Weide meine Schafe«.

Meine sind sein, und seine sind mein; ja, alle sind sein. In den Tagen, als Diener noch Diener zu sein pflegten und Anhänglichkeit für ihre Herren hatten, war bei einem unserer Adeligen ein alter Bedienter, der schon bei seinem Vater gewesen war und nun grau wurde. Der Edelmann amüsierte sich oft an der Art, in welcher der gute Alte alles, was seinem Herrn gehörte, als sein eigen ansah. Mir gefiel die Erzählung nicht nur, sondern sie rührte mein Herz, als ich sie hörte.

Se. Lordschaft sagte einst zu ihm
: »John, wessen Wagen ist das, der da gerade mit Sachen beladen heraufkommt«? -

»O«,
sagte er, »das ist unser. Das sind Sachen aus unserem Stadthause«.

Se. Lordschaft lächelte, und als eine Kutsche den Fahrweg heraufkam, sagte er: »John, wessen Kutsche ist das, die da in den Park hineinfährt«? -

»O«, sagte er, »das ist unsere Kutsche«. »Aber, es sind ein paar Kinder darin, John, sind das unsere Kinder«? »Ja, Mylord, das sind unsere Kinder, Gott segne sie, ich will hinlaufen und sie hereinbringen«.

Mein Herr Jesus, wie darf ich die Impertinenz haben, etwas zu beanspruchen, was dein ist? Und doch, wenn ich auf deine Kirche blicke, bin ich so vollständig dein Diener und so ganz in dir aufgegangen, dass ich sie ebenso wohl als meine ansehe wie als deine, und ich gehe hin, um deinen lieben Kindern zu dienen. Ja, Herr, und alle diese meine Brüder gehen auch. Komm mit uns, Herr, um deiner Liebe willen. Amen.
S.108f.
Aus: Charles Haddon Spurgeon, Vorträge bei Pastoralkonferenzen
Enthalten in: Das teure Predigtamt. Gebete und Weisungen für den Dienst am Wort aus dem Schatz der Kirche. Im Furche-Verlag Berlin

Das Kreuz ist das Siegeszeichen
Dies, zuletzt von allen, ist die Ursache, warum wir stark sind, wenn wir schwach sind, nämlich weil das Opfer verzehrt wird.

Wann anders wa
r Christus am stärksten, als da er am schwächsten war?

Wann erschütterte er das Reich der Finsternis, als da er ans Kreuz genagelt war?

Wann nahm er die Sünde hinweg von seinem Volke, als da sein Herz durchbohrt ward?

Wann trat er den Tod und den alten Drachen danieder, als da er selbst am Sterben war?

Sein Sieg war in dem äußersten Grade seiner Schwachheit, nämlich in seinem Tode,
und es muss dasselbe mit seiner zitternden Kirche sein: sie hat keine Macht; sie muss leiden, sie muss verleumdet und verspottet werden, so will der Herr durch sie triumphierend. Das Siegeszeichen ist immer noch das Kreuz. Deshalb Brüder, lassen Sie uns vollkommen zufrieden sein abzunehmen, selbst bis ans Ende, auf das unser königlicher Herr und Herrscher herrlich zunehmen möge von Tag zu Tag.
S.103
Aus: Charles Haddon Spurgeon, Vorträge bei Pastoralkonferenzen
Enthalten in: Das teure Predigtamt. Gebete und Weisungen für den Dienst am Wort aus dem Schatz der Kirche. Im Furche-Verlag Berlin