Abu ’Abdalla Mohammed ibn Mohammed abu Jusuf as-Senusi (? – 1490 n.Chr.)

Arabischer Theologe, der einen kleinen Katechismus zum Islam verfasst hat, welcher in der mohammedanischen Welt großen Anklang findet.

Siehe auch Wikipedia und Homepage der islamischen Ordensgemeinschaft der Senussi

As-Senusis Glaubenslehre
Im Namen Gottes, des barmherzigen Erbarmers! Lob gebührt Gott, und Friede und Segen über den Propheten Gottes!

Wisse, daß das rationale Urteil*
drei Arten umfasst: Notwendigkeit, Unmöglichkeit und Möglichkeit.

Das Notwendige ist das, dessen Nicht-Existenz undenkbar ist,
das Unmögliche das, dessen Existenz undenkbar ist,
das Mögliche ist das, von dem sowohl Existenz als Nicht-Existenz denkbar ist.

Es ist für jeden, dem nach dem Gesetze die muslimischen Pflichten obliegen, unerlässliche Pflicht, dass er weiß, was in bezug auf unseren Herrn, den Erhabenen und Mächtigen, notwendig, was unmöglich und was möglich ist. Ebenso ist es seine Pflicht, die Beziehung derselben Kategorien auf die Propheten - über welche Segen und Friede sei! - zu kennen.
*Es gibt 3 Arten von Urteilen: das rationale, das empirische und die durch das göttliche Gesetz festgestellte Bestimmung.

Zur Kategorie dessen, was für unseren Herrn, den Erhabenen und Mächtigen, notwendig ist, gehören zwanzig Attribute:

das Sein; die uranfängliche Existenz; die ewig dauernde Existenz; dass er, der Erhabene, von den zeitlichen Dingen verschieden ist; da
ss er, der Erhabene, durch sich selbst besteht; d, h, er braucht kein Substrat und kein bestimmendes Prinzip; die Einheit, d. h, er hat keinen zweiten neben sich in seinem Wesen, noch in seinen Attributen, noch in seinen Taten.

Das macht sechs Attribute, von welchen das erste wesentlich ist, nämlich das Sein, und die folgenden fünf negativ. Notwendig sind ferner für ihn, den Erhabenen, sieben Attribute, welche die begrifflichen Attribute genannt werden, nämlich:

die Allmacht, der Wille, welche beide alles, was möglich ist, zum Objekt haben; das Wissen, welches alles, was notwendig, möglich und unmöglich ist, zum Objekt hat; das Leben, welches kein Objekt hat; das Gehör und das Gesicht, welche beide alles, was existiert, zum Objekt haben; die Rede, welche ohne Wort und ohne Laut ist, und die dieselben Objekte, wie das Wissen hat. Ferner sieben Attribute, die ideelle Attribute genannt werden, und die mit den ersten sieben logisch verbunden sind, nämlich dass er, der Erhabene, allmächtig, wollend, wissend, lebend, hörend, sehend und redend ist.

Zur Kategorie dessen, was unmöglich ist in bezug auf Gott, den Erhabenen, gehören zwanzig Attribute, welche die Gegensätze der ersten zwanzig sind, nämlich: die Nicht-Existenz; das zeitliche Entstehen; das Eintreten der Nicht-Existenz; die Ähnlichkeit mit den zeitlichen Dingen, indem er ein Körper wäre, d, h. dass sein erhabenes Wesen ein gewisses Maß vom leeren Raum einnähme, oder indem er ein Akzidens, das an einem Körper haftete, wäre, oder indem er in einer Beziehung zu den Körpern stände, oder selber eine Beziehung hätte, oder indem er durch Ort oder Zeit begrenzt wäre, oder indem seinem erhabenen Wesen zeitliche Prädikate beigelegt werden könnten, oder indem ihm die Prädikate klein oder groß beigelegt werden könnten, oder indem ihm Absichten bei den Taten oder den Urteilen zugeschrieben werden könnten.

Ebenso ist es bei ihm, dem Erhabenen,
unmöglich, da
ss er nicht durch sich selber besteht, indem er ein Attribut, das in einem Substrat bestände, wäre, oder ein bestimmendes Prinzip brauchte. Ebenso ist bei ihm, dem Erhabenen, unmöglich, daß er nicht ein einziger ist, indem er in seinem Wesen zusammengesetzt wäre, oder indem es ihm in seinem Wesen oder seinen Attributen ähnliche Wesen gäbe, oder indem etwas neben ihm wirkende Kraft hätte, irgendeine Tat auszuführen. In derselben Weise ist bei ihm, dem Erhabenen, unmöglich Unfähigkeit zu irgendetwas Möglichem, und dass etwas in der Welt in Existenz gesetzt wird, wenn ihm dessen Existenz zuwider ist, d. h, wenn er, der Erhabene, sie nicht will, oder dass es durch Versehen oder ohne sein Wissen geschieht, oder dass es durch die bloße Kausalverbindung oder durch die Natur der Dinge wirkt. Ebenso wenig ist es möglich, dass Gott unwissend sei, oder dass er eine ähnliche Unvollkommenheit in bezug auf irgend etwas dem Wissen Zugängliches hat; unmöglich ist ihm ferner Tod, Taubheit, Blindheit und Stummheit. Die Gegensätze der idealen Attribute gehen aus diesen deutlich hervor.

Was das Mögliche in bezug auf Gott betrifft, so ist das das Ausführen oder das Nichtausführen alles dessen, was möglich ist.

Der Beweis für die Existenz Gottes, des Erhabenen, ist das zeitliche Entstehen der Welt; denn wenn sie keinen hätte, der ihr Entstehen hervorgerufen hätte, so dass sie durch sich selber existierte, würde mit logischer Notwendigkeit der Fall vorliegen, daß eine von zwei gleichen Möglichkeiten*, obwohl der anderen gleich, sie doch ohne eine hinzukommende Ursache besiegte; und das ist unmöglich.

*Existenz und Nichtexistenz. Beide sind in bezug auf die Welt vor der Schöpfung gleich möglich. Um für die eine oder die andere zu entscheiden, muß eine äußere Ursache hinzukommen.

Der Beweis für das zeitliche Entstehen der Welt ist ihre Verknüpfung mit den zeitlichen Akzidentien, nämlich Bewegung, Ruhe und dergleichen; und was mit dem Zeitlichen verknüpft ist, ist selbst zeitlich. Der Beweis für das zeitliche Entstehen der Akzidentien ist die Wahrnehmung, daß sie von Nichtexistenz zu Existenz und von Existenz zu Nichtexistenz übergehen.

Der Beweis für die Notwendigkeit der uranfänglichen Existenz Gottes, des Erhabenen, ist, daß, wenn er nicht uranfänglich existierend wäre, er in der Zeit entstanden wäre, und dann einen brauchen würde, der seine Existenz hervorgerufen hätte. So würde notwendig ein circulus vitiosus oder eine unendliche Kette von Ursachen vorliegen.*

* Das erste würde vorliegen, wenn Gott selbst diesen Schöpfer erschaffen hätte, das zweite, wenn ein Dritter es getan hätte; dieser würde dann wieder eines Schöpfers bedürfen usw.


Der Beweis für die ewig dauernde Existenz Gottes, des Erhabenen, ist, dass, wenn es möglich wäre, dass ihm Nichtexistenz anhaftete, man ihm nicht uranfängliche Existenz zuerkennen könnte; denn seine Existenz würde dann nur zur Kategorie des Möglichen, nicht zu der des Notwendigen gehören; und die Existenz des Möglichen gehört nur zum Zeitlichen. Aber wir haben eben oben die Notwendigkeit seiner, des Erhabenen, uranfänglichen Existenz festgestellt.

Der Beweis dafür, daß er, der Erhabene, von den zeitlichen Dingen verschieden ist, ist, dass, wenn er einigen von ihnen ähnlich wäre, er wie sie zeitlich entstanden sein würde; aber das ist unmöglich, denn du weißt schon, dass seine, des Erhabenen, uranfängliche Existenz und seine ewige Dauer notwendig sind.

Der Beweis dafür, dass er, der Erhabene, durch sich selbst besteht, ist, dass, wenn er, der Erhabene, eines Substrats bedürfte, er ein Attribut wäre; aber ein Attribut kann weder begriffliche noch ideelle Attribute besitzen, und unserem Herrn, dem Erhabenen und Mächtigen, gehören notwendig die beiden Arten von Attributen; er ist somit kein Attribut. Und wenn er ferner eines bestimmenden Prinzips bedürfte, würde er zeitlich entstanden sein. Aber wir haben eben den Beweis für die Notwendigkeit seiner; des Erhabenen, uranfänglichen Existenz und seiner ewig dauernden Existenz festgestellt.

Der Beweis für die Notwendigkeit seiner, des Erhabenen; Ein¬heit ist, daß, wenn er nicht ein einziger wäre, die logische Konsequenz davon wäre, daß nichts in der Welt existierte, weil er in dem Falle mit logischer Notwendigkeit ohne Macht sein würde.

Der Beweis dafür, dass er, der Erhabene, notwendig die Attribute der Allmacht, des Willens, des Wissens und des Lebens besitzt, ist, dass, wenn etwas davon nicht existierte, nichts von den zeitlichen Dingen existieren würde.

Der Beweis dafür, dass er, der Erhabene, notwendig Gehör, Gesicht und Rede hat, ist der Koran, die Sunna und die Übereinstimmung der Gelehrten; ferner: wenn er diese Attribute nicht hätte, wäre es logisch notwendig, dass er die entgegengesetzten Attribute hätte; aber sie sind Unvollkommenheiten, und Unvollkommenheit für ihn, den Erhabenen, ist unmöglich.

Der Beweis dafür, dass das Tun oder Nichttun der Möglichkeiten für ihn, den Erhabenen, zur Kategorie des Möglichen gehört, ist, dass, wenn es denkbar wäre, daß das eine oder das andere ihm, dem Erhabenen, notwendig oder unmöglich wäre, das Mögliche zum Notwendigen oder Unmöglichen verwandelt werden würde; aber das ist undenkbar.

In bezug auf die Gesandten Gottes - über welche Segen und Friede sei! - ist notwendig:
Wahrhaftigkeit, Treue und Übermittlung dessen an die Geschöpfe, was ihnen zu übermitteln befohlen ist. Unmöglich ist in bezug auf sie - über welche Segen und Friede sei! - das Entgegengesetzte von diesen Attributen, nämlich Lüge und Untreue, dadurch, daß sie etwas tun von dem, was ihnen untersagt ist, sei es verboten oder abgeraten; ferner daß sie etwas verbergen, was ihnen den Geschöpfen zu übermitteln befohlen ist. Möglich ist in bezug auf sie, - über welche Segen und Friede sei! - was zu den menschlichen Akzidentien gehört, sofern es nicht ihre hohe Würde beeinträchtigt, wie z. B. Krankheit und ähnliches.

Der Beweis für die Notwendigkeit ihrer Wahrhaftigkeit ist, dass, wenn sie nicht wahrhaftig wären, Gott, der Erhabene, gelogen hätte, indem er, der Erhabene, ihre Wahrhaftigkeit durch Wunder bestätigt hat, welche das Wort Gottes, des Erhabenen, vertreten: Mein Diener ist in allem, was er von mir verkündet, wahrhaftig.


Der Beweis für die Notwendigkeit ihrer Treue - über sie sei Segen und Friede! - ist, dass, wenn sie sich untreu zeigten, indem sie eine verbotene oder abgeratene Handlung begingen, das Verbotene und das Abgeratene durch sie - über welche Segen und Friede sei! - dann eine fromme Tat würde; denn Gott, der Erhabene, hat uns - befohlen, sie in ihren Worten und Taten nachzuahmen, und Gott, der Erhabene, befiehlt nicht, eine verbotene oder eine abgeratene Handlung zu begehen. - Eben dasselbe ist der Beweis für das dritte Attribut (der Gesandten).

Der Beweis für die Möglichkeit der menschlichen Akzidentien in bezug auf diese ist die Wahrnehmung ihres Vorhandenseins bei ihnen; das findet statt, entweder um ihren Lohn größer zu machen, oder um eine Richtschnur für die Menschen zu geben, oder um sie von dem Weltlichen abzulenken, oder um sie darauf hinzuweisen, dass das Weltliche in den Augen Gottes, des Erhabenen, verächtlich ist, und daß er an der Welt nicht Gefallen hat als dem Ort, wo seine Propheten und Heiligen ihren Lohn gewinnen - alles, indem man ihre - Segen und Friede über sie! - Lebensumstände in der Welt ins Auge fasst.

Der Inhalt aller dieser Glaubenssätze ist in die Worte: »Es gibt keinen Gott außer Gott, Mohammed ist der Gesandte Gottes« zusammengefasst.

Denn die Bedeutung des Göttlichen ist, dass Gott von allen anderen unabhängig ist, und dass alles andere von ihm abhängig ist. Die Bedeutung der Worte:

»Es gibt keinen Gott außer Gott« ist:

Es gibt keinen, der von allem anderen unabhängig ist, und von dem alles andere abhängig ist, außer Gott, dem Erhabenen. Daraus, dass er, der Erhabene und Mächtige, von allen anderen unabhängig ist, folgt notwendig sein Sein, seine uranfängliche Existenz, seine ewig dauernde Existenz, seine Verschiedenheit von den zeitlichen Dingen, sein Bestand durch sich selbst, und daß er frei von Unvollkommenheiten ist.

Hiermit ist gegeben, daß ihm, dem Erhabenen, notwendig Gehör, Gesicht und Rede gehören; denn wenn er nicht mit Notwendigkeit diese Attribute besäße, dann würde er jemanden brauchen, der seine Existenz hervorgerufen hätte, oder ein Substrat oder jemanden, der ihn vor Unvollkommenheiten hütete. Ferner ist hiermit gegeben, dass er, der Erhabene, frei von Absichten in seinen Taten und. Urteilen ist; im anderen Falle würde er von dem, was seine Absicht befriedigt, abhängig sein. Aber er, der Erhabene und Mächtige, ist der von allem anderen Unabhängige. Weiter ist hiermit gegeben, dass es ihm, dem Erhabenen, nicht notwendig ist, irgendetwas von den Möglichkeiten zu tun oder zu unterlassen. Denn wenn es denkbar wäre, dass etwas davon ihm, dem Erhabenen, notwendig wäre, z. B. die jenseitige Belohnung, dann würde er, der Erhabene und Mächtige, von dieser Sache abhängig sein, also dass er sich dadurch vollkommen macht), da ihm, dem Erhabenen, nur das, was ihm Vollkommenheit zuerkennt, notwendig ist.

Aber er, der Erhabene und Mächtige, ist der von allem anderen Unabhängige. Aus der Tatsache, dass alles andere von ihm, dem Erhabenen und Mächtigen, abhängig ist, folgen mit Notwendigkeit für ihn, den Erhabenen, die Attribute des Lebens, der Allmacht, des Willens und des Wissens; denn wenn eins von diesen fehlte, würde es nicht möglich sein, dass etwas voll den zeitlichen Dingen existierte, und nichts würde von ihm abhängig sein. Aber er ist derjenige, von dem alles andere abhängig ist. Es kommt ferner ihm, dem Erhabenen, die Einheit zu; denn wenn neben ihm in der Gottheit ein Zweiter da wäre, würde nichts von ihm absolut abhängig sein, weil sie in dem Falle beide ohne Macht wären; er aber ist derjenige, von dem alles andere abhängig ist.

Ferner ist hiermit die zeitliche Entstehung der ganzen Welt gegeben; denn wenn etwas von ihr uranfänglich wäre, dann würde diese Sache von ihm, dem Erhabenen, unabhängig sein; nun aber ist er derjenige, von dem alles andere mit Notwendigkeit abhängig ist.

Weiter ist hiermit gegeben, dass keins von den existierenden Dingen irgendeine Wirkung hervorbringen kann. Sonst läge der Fall vor, dass diese Wirkung von unserem Herrn, dem Erhabenen und Mächtigen, unabhängig wäre. Nun aber ist er derjenige, von dem alles andere ohne Ausnahme und in allen Fällen abhängig ist. Dieses gilt für den Fall, daß man meint, dass etwas von den existierenden Dingen eine Wirkung durch seine eigene natürliche Beschaffenheit hervorbringen könne.

Würde man aber denken, dass die Wirkung durch eine Kraft, die Gott darin niedergelegt hätte, hervorgerufen wäre, wie viele Unwissende es annehmen, so ist auch das unmöglich; in dem Falle würde nämlich unser Herr, der Erhabene und Mächtige, wenn er eine seiner Taten ausführt, von einem Mittel abhängig sein. Aber das ist hinfällig, da du weißt, dass er, der Erhabene, und Mächtige, von allem anderen unabhängig ist.

Es ist dir jetzt klar geworden, dass das Wort:
»Es gibt keinen Gott außer Gott« die drei Kategorien, die jeder, dem die muslimischen Pflichten obliegen, in ihrer Beziehung zu unserem Herrn, dem Erhabenen und Mächtigen, zu kennen verpflichtet ist, zusammenfasst. Dieses ist, was in bezug auf ihn, den Erhabenen, notwendig, was unmöglich und was möglich ist.

Mit unserer Aussage:
»Mohammed ist der Gesandte Gottes« - Gott segne ihn und schenke ihm Heil! - ist der Glaube an die übrigen Propheten und die Engel und die offenbarten Bücher und den jüngsten Tag gegeben, weil er - Segen und Friede über ihn! - die Bestätigung von allem diesen gebracht hat. Es geht hieraus hervor die Notwendigkeit der Wahrhaftigkeit der Gesandten - Segen und Friede über sie! - und die Unmöglichkeit der Lüge für sie. Sonst wären sie nicht treue Gesandte unseres Herrn, des Kenners des Verborgenen, des Erhabenen und Mächtigen. Ferner die Unmöglichkeit davon, dass sie irgendeine verbotene Tat verüben; denn sie sind gesandt, um die Menschen durch ihre Worte, ihre Taten und ihre schweigende Billigung zu belehren. Und es ist unumgänglich, dass in allen diesen Verhältnissen kein Widerspruch vorhanden ist gegen den Befehl unseres Herrn, des Erhabenen und Mächtigen, der sie unter allen seinen Geschöpfen auserwählt hat und ihnen das Geheimnis seiner Offenbarung anvertraut hat. Es geht ferner aus dem Worte hervor die Möglichkeit des Vorhandenseins jeder menschlichen Akzidenz bei ihnen; denn das beeinträchtigt weder ihre Sendung noch ihren hohen Rang bei Gott, dem Erhabenen; im Gegenteil wird diese dadurch um so größer.

Es ist dir jetzt klar geworden, daß die beiden Sätze des Glaubensbekenntnisses, wie wenig ihre Worte auch sind, alle die Glaubensartikel umfassen, die derjenige, dem die muslimischen Pflichten obliegen, in bezug auf seine Gesandten - Segen und Friede über sie! - wissen muss. Vielleicht liegt es an dem Umstand, dass sie so kurz sind und dabei doch alles, was wir erwähnt haben, umfassen, dass das göttliche Gesetz sie zum Ausdruck des im Herzen vorhandenen Glaubens gemacht hat und bei niemandem den Glauben anerkennt, es sei denn, er kennt sie. Der Verständige muß sie denn oft hersagen, indem er sich die Glaubensartikel; die sie umfassen, vergegenwärtigt, so daß sie mit ihrem Inhalt sein Fleisch und Blut durchdringen; denn er wird dadurch zahllose Mysterien und Wunder schauen, so Gott, der Erhabene, will.

Bei Gott ist die Hilfe; außer ihm gibt es keinen Herrn, nur ihn darf man anbeten. Wir bitten ihn, der. Gelobten und Erhabenen, dass er es so füge, dass wir und. die wir lieben im Todesaugenblicke mit vollem Bewusstsein das Glaubensbekenntnis aussprechen. Gott segne unseren Herrn Mohammed, so oft seiner gedenken, die solches tun, und seiner nicht gedenken, die solches unterlassen! Gott, der Erhabene, sei allen den Genossen des Gesandten Gottes gnädig, und ebenso allen, die ihnen mit dem Glauben folgen, bis zum Tage des Gerichtes! Heil den Gesandten Gottes, Lob Gott dem Herrn der Welten!
S.363-368
Aus: Textbuch zur Religionsgeschichte. Herausgegeben von D. Edv. Lehmann und D. Hans Haas, A. Deichertsche Verlagsbuchhandlung